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Kindlmann: „Bin bei Maria Sharapova in die Lehre gegangen“
Dieter Kindlmann spielte viele Jahre auf der ATP-Tour und war 2004 die Nummer 130 der Welt. Im Februar schloss der 37-Jährige erfolgreich den C-/B-Trainer-Sonderlehrgang des Deutschen Tennis Bundes ab. Im Interview erklärt der aktuelle Coach von Angelique Kerber, wie er nach seiner Profikarriere zuerst Sparringspartner von Maria Sharapova wurde und wie anschließend seine Trainerkarriere begann.

© Thomas Schulte
Sie sind schon seit einigen Jahren auf der WTA-Tour als Coach unterwegs und haben mit Spielerinnen wir Maria Sharapova, Anastasia Pavlyuchenkova und Madison Keys gearbeitet. Wie sind Sie zum C-/B-Trainer-Sonderlehrgang des DTB gekommen?
Ich bin nach meiner aktiven Karriere ziemlich schnell ins Trainergeschäft eingestiegen, habe viel im Ausland gearbeitet und hatte dadurch zunächst nicht die Möglichkeit, in Deutschland meine Trainerscheine zu machen. Letztes Jahr passte es dann aber zum Glück. Durch das kompakte Format des Sonderlehrgangs konnte ich innerhalb relativ kurzer Zeit die zwei Lehrgangswochen und die Prüfung mitmachen. Für mich ist es wichtig, dass man Lizenzen hat und sich weiterbildet. Deswegen bin ich jetzt sehr glücklich, dass ich das abgeschlossen habe.
Was haben Sie aus dem Unterricht im Sonderlehrgang mitgenommen und was aus der Gruppe der Teilnehmer, die ja spielerisch alle auf einem hohen Level unterwegs sind?
Das Niveau in der Gruppe war unglaublich gut. Daniel Brands und Pirmin Hänle kannte ich noch aus meiner früheren Zeit auf der Tour. Jeder war voll motiviert, weil er etwas lernen wollte. Es waren sehr viele junge Leute dabei, die vielleicht noch nicht ganz so viel Coachingerfahrung haben. Bei ihnen konnte man gut sehen, wie eine Trainerkarriere anfängt – das fand ich sehr interessant. Inhaltlich war es für mich wichtig, einen Überblick über das Thema Kindertraining zu bekommen. Damit hatte und habe ich bislang nur wenige Berührungspunkte, denn ich bin sehr spezialisiert auf den „High End“-Bereich der Damen. Auch den Psychologie-Vortrag fand ich sehr gut. Das sind Bereiche, in denen ich noch unglaublich viel lernen kann. Ich konnte vorher schon vieles praktisch erklären – und jetzt kann ich es auch in der Theorie!
Wie sind Sie denn direkt nach der aktiven Karriere zu Maria Sharapova gekommen?
Der Plan war eigentlich ein anderer (lacht). Ich hatte nach meinem Karriereende beim Bayerischen Tennis-Verband als Tourcoach angefangen. Aber Thomas Högstedt war damals Trainer von Maria Sharapova und fragte mich, ob ich für zwei Monate als Sparringspartner mit ihr arbeiten wolle. Aus zwei Monaten sind dann drei Jahre geworden. Das war eine große Chance, die ich im Nachhinein natürlich nie mehr missen möchte. Ich habe extrem viel gelernt und versucht, ein Maximum an Wissen und Erfahrung aufzusaugen. Das war toll und sehr wichtig, und ich bin dankbar dafür.
Was haben Sie aus der Arbeit mit ihr mitgenommen?
Man kann tatsächlich sagen, dass ich zu Beginn meiner Karriere eine dreijährige Lehre bei ihr gemacht habe. Ich war Sparringspartner, hatte keine große Verantwortung, konnte verschiedenen Trainertypen wie Sven Groeneveld, Thomas Högstedt oder auch Jimmy Connors über die Schulter schauen und habe einfach für mich herausgefunden, wie der Sport funktioniert. Ich dachte vorher, ich sei kein schlechter Tennisspieler, aber dann durfte ich unter anderem durch die Trainer und auch unterschiedliche Managements sehen, was noch alles professioneller werden kann. Über die Jahre findet man dann seinen eigenen Weg als Coach. Aber man muss sich auch anpassen und schauen, wie man die Spielerin am besten erreichen kann.
Die Arbeitsbedingungen eines Tourcoaches mit vielen Reisen und wenig Planbarkeit sind nicht ohne. Was macht für Sie die Faszination aus und auf was könnten Sie gerne verzichten?
Ich glaube, ich war jetzt insgesamt das 20. Mal in Australien. Ab einem bestimmten Punkt sind die Turniere und Reisen immer das gleiche. Man sieht ja auch nicht viel von der Stadt oder dem Land, sondern man fliegt dahin, weil es ein Job ist und weil es dazu gehört. Immer im Hotel zu leben, wenig Privatleben zu haben, wenn man 40 Wochen pro Jahr arbeitet – das sind schon Sachen, auf die man eher verzichten kann. Aber warum ich den Job gerne mache, ist dieser Teamgedanke. Man arbeitet täglich zusammen, auch an Kleinigkeiten und kann wirklich Sachen gemeinsam verbessern. Ich mag auch den Wettbewerb und den Leistungsdruck, gewinnen zu müssen. Man kann sich nie ausruhen, jede Woche gibt es ein neues Turnier und man muss sich neu beweisen.
Also fühlt sich die Arbeit auf der Tour trotz gewisser Strapazen nach wie vor wie ein Traumjob an?
Für mich ging es vom ersten Tag an immer um die Inhalte, um die Spielerin und den Menschen – nicht um den Glamour. Ich bin sehr erfolgsbesessen, möchte immer gewinnen und hasse es, zu verlieren. Dabei spielt es gar keine so große Rolle, ob es ein Future oder ein Grand Slam ist, bei dem man sich bewegt. Natürlich war das auch sehr schön, mit Madison Keys in einem Grand Slam-Finale zu stehen (Anm. d. Red.: US Open 2017). Aber die gemeinsame Arbeit auf dem Platz ist mir viel wichtiger als die Box und die Lorbeeren. Mir machen Trainingswochen teilweise mehr Spaß als Turnierwochen!
Sie haben bislang nur Damen gecoacht. Können Sie sich auch vorstellen, einmal Männer zu trainieren?
Wie gesagt, ich bin ja da reingerutscht. Und danach habe ich auch einfach Glück gehabt. Normalerweise fängt man eher an, mit der Nummer 300 oder 400 der Welt oder mit Jugendlichen zu arbeiten. Ich bin von Maria Sharapova zu Anastasia Pavlyuchenkova gekommen – und das war dann schon gleich der Einstieg in die Weltspitze mit einer Spielerin, die damals die Nummer 27 der Welt war. Ich habe mir dann durch meine Arbeit und auch durch mein akribisches Scouting einfach einen sehr guten Namen im Damenzirkus gemacht und mich etabliert. Aktuell gibt es für mich keinen Grund, etwas zu ändern. Ich schließe aber nicht aus, irgendwann einmal auch im Herrenbereich zu arbeiten.
Man sieht auf der Profitour vergleichsweise wenige deutsche Trainer. Können Sie sagen, warum das so ist?
Es sind tatsächlich bei den Damen nicht allzu viele. Torben Beltz und Sascha Bajin kennt man, Michael Geserer hat gerade Jennifer Brady übernommen, Jens Gerlach war Trainer von Julia Görges. Aber für die Anzahl der deutschen Spielerinnen und Spieler und auch vor dem Hintergrund, was wir für gute Trainer haben, sind es eher wenige deutsche Coaches auf der Damentour in den Top 100. Bis auf ein paar Ausnahmen haben auch noch nicht so viele den Schritt gewagt, mit einer ausländischen Spielerin zu arbeiten. Aus der Erfahrung der letzten sieben Jahre kann ich sagen, dass man meist dorthin ziehen muss, wo die Spielerin wohnt. Dazu sind viele nicht bereit, gerade wenn sie eine Familie haben. Ich genieße es tatsächlich zurzeit, meinen ersten Job in Deutschland zu haben.
Was haben Sie als Trainer noch für Ziele und Träume?
Als Sparringspartner habe ich mit Maria Sharapova in Paris schon mal einen Grand Slam gewonnen. Das war ein sehr, sehr schönes Erlebnis. Ich war als Trainer im Finale der US Open. Natürlich erträume ich mir als Coach, dass ich mal mit einer meiner Spielerinnen einen Grand Slam-Sieg erreichen kann. Das ist das höchste der Gefühle. Ich wünsche mir dazu auch langfristige Zusammenarbeiten mit tollen Spielerinnen und Personen, mit denen man Tag für Tag gerne arbeitet –für die es sich auch lohnt, so viel zu reisen und auf gewisse Sachen Rücksicht zu nehmen. Persönlich möchte ich weiterhin glücklich sein und so viel Spaß an der Arbeit haben wie in den vergangenen acht Jahren. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man mit viel Energie zur Arbeit geht und die Leute motivieren kann. Das ist eigentlich das größte Ziel, das ich habe.
Interview: Nikola Dahmen
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