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Wer? Wie ? Was? Das Inklusions-ABC für Alle (Teil 2)
Von
Deutscher Tennis Bund 23. 2. 2021.
Im Bereich der Inklusion gibt es viele Fachbegriffe, die für Einsteiger*innen oftmals schwierig zu verstehen sind. Hinzu kommt die Herausforderung, sprachlich korrekte Formulierungen zu verwenden. In unserem Inklusions-ABC wollen wir insbesondere Neulingen aus Vereinen und Verbänden helfen, sich im Dickicht der Fachbegriffe und des inklusiven Wortschatzes zurechtzufinden. In Teil 2 beschäftigen wir uns mit den Buchstaben I bis Z.

© DTB
Inklusions-ABC, 2. Teil: I bis Z
I | Inklusion | Inklusion ist das Gegenteil von Exklusion (Ausgrenzung). Bei Inklusion sind alle willkommen. Alle werden einbezogen und können gleichberechtigt an allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens teilhaben, auch am Sport. Dabei passen sich nicht nur die vermeintlich „Außenstehenden“ an, sondern auch das System verändert sich, um Teilhabe zu ermöglichen. |
Integration | Integration taucht begrifflich meistens im Kontext von Zu- und Einwanderung auf. Der Prozess meint Maßnahmen zur Eingliederung von vermeintlich „Außenstehenden“ in ein bestehendes System, wobei diese Maßnahmen eher aktiv vom Individuum ausgehen. Das ist auch der größte Unterschied zu Inklusion, bei der sich alle Akteure aneinander anpassen, die Individuen und die Gesellschaft. | |
Index für Inklusion | Der „Index für Inklusion im und durch Sport“ ist ein Leitfaden bzw. eine prozessorientierte Hilfestellung für Verbände und Vereine, um Inklusion umzusetzen. Er steht kostenlos auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes zur Verfügung. Es existieren außerdem auch Indexe für Inklusion in der Schule, Jugendarbeit oder für Kindertageseinrichtungen. | |
ICF | Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (International Classification of Functioning, Disability and Health). Bio-psycho-soziales Modell der WHO, dass die Faktoren Gesundheitszustand, Behinderung, soziale Beeinträchtigung und Umgebungsfaktoren in Bezug auf Teilhabe darstellt. Erklärt Behinderung nicht als reines medizinisches Defizit, sondern als Prozess unterschiedlicher Einflussfaktoren. | |
ISL | International Sign Language. Da sich Gebärdensprachen wie auch Lautsprachen regional entwickelt haben, sind sie weltweit unterschiedlich. ISL ist der Versuch, ein internationales Zeichensystem zu kreieren, dass die Kommunikation von Menschen aus unterschiedlichen lokalen Gebärdensprachen ermöglicht. | |
IBTA | International Blind Tennis Association. Interessenverband so gut wie aller Länder weltweit, in denen Blindentennis gespielt wird. Richten 1x jährlich ein internationales Turnier aus, das intern als „Weltmeisterschaft“ gehandelt wird. | |
K | Klassifizierung | „Eintrittskarte“ in den Behindertensport im Wettkampfbereich, sozusagen Beweis der Teilnahmeberechtigung. Von ausgebildeten Klassifizierer*innen, z.B. des DBS, durchgeführte Untersuchung. Ziel: Sportler*innen in Startklassen aufteilen, z.B. anhand unterschiedlicher Beeinträchtigungen, um einen fairen Wettkampf zu ermöglichen. Im Tennis existieren die Klassen „Open Division“ für Damen und Herren bzw. Junior*innen sowie „Quad“ als gemischtgeschlechtliche Klasse für Spieler*innen mit einer zusätzlichen Einschränkung der oberen Extremitäten. Im Blindentennis die Startklassen B1 bis B4, die sich nach dem Sehvermögen richten. Im Gehörlosentennis wird nach Alter und Geschlecht getrennt, wobei die Hörfähigkeit auf dem besser hörenden Ohr um mindestens 20 Dezibel beeinträchtigt sein muss. |
Kinästhetisch | Koordinative Fähigkeit, sozusagen die Kompetenz, Bewegungen zu empfinden und dadurch zu beurteilen, etwa Informationen über Gelenkstellungen und Muskelaktivitäten. Besonders wichtig, z.B. im Blindentennis: Spüren, wie sich der richtige Treffpunkt anfühlt, da er nicht gesehen wird. | |
Klingelball | Ein von der IBTA zertifizierter Blindentennisball aus Schaumstoff, in deren Mitte sich ein Plastikball befindet, der wiederum mit rasselnden Metallstiften gefüllt ist, um akustische Signale beim Schlagen und Aufspringen zu erzeugen. | |
L | Lernbehinderung | Beeinträchtigung im IQ-Bereich von 50/55 bis 70/75. Vgl. auch Geistige Beeinträchtigung. |
M | Masters | Die ITF organisiert im Rollstuhltennis die so genannten „Singles Masters“ und „Doubles Masters“. Sie gelten neben den Grand Slams als jährlich wichtigste Wettbewerbe. Im Einzel starten die acht besten Spieler*innen der Welt, im Doppel die acht besten Paarungen laut Weltranglistensetzung. |
N | National- mannschaft |
Auswahl an Leistungssportler*innen, die von den jeweiligen Disziplin-Bundestrainern für Länder-Vergleichswettkämpfe nominiert und dann vom zuständigen Verband entsandt werden. Im Rollstuhltennis ist das der „World Team Cup“ der ITF, im Gehörlosentennis sind das die Mannschafts-Europa- und Weltmeisterschaften. Im Blindentennis und Tennis von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung gibt es keine Nationalmannschaften in diesem Sinne. Dennoch gibt es auch hier Auswahlen von Spieler*innen, die sich z.B. anhand ihres Abschneidens bei den Deutschen Meisterschaften für internationale Wettkämpfe qualifizieren können. |
O | Open Division | Startklasse im Rollstuhltennis für Sportler*innen mit einer Einschränkung von einer oder beider unterer Extremitäten. Wird im Wettkampf aufgeteilt in Damen, Herren, Girls und Boys. |
P | Paralympics | Globaler Sportwettbewerb für Sportler*innen mit Behinderung in den festgelegten paralympischen Sommer- und Wintersportarten. Finden ebenfalls alle vier Jahre statt, jeweils unmittelbar nach den olympischen Spielen am gleichen Ort. Aus den Disziplinen des Paratennis ist nur Rollstuhltennis paralympisch. |
Q | Querschnitts- lähmung |
Auch Paraplegie, Folge einer Rückenmarkschädigung. Dadurch können einige körperliche Funktionen beeinträchtigt werden, z.B. motorische, sensible oder vegetative Funktionen. Ursachen können Verletzungen des Rückenmarks, z.B. bei Wirbelbrüchen, aber auch Tumore oder Erkrankungen wie Multiple Sklerose sein. |
Quad | Hergeleitet von „Quadriplegie“, auch „Tetraplegie“ = Neben einer Einschränkung der unteren Extremitäten (Paraplegie), ebenfalls Einschränkung von oberen Extremitäten. Neben der „Open Division“ ist „Quad“ also die Startklasse im Rollstuhltennis für Sportler*innen mit einer eingeschränkten motorischen Arm-, Schulter oder Handfunktion. | |
R | Rollstuhltennis | Tennis-Disziplin, die im Sportrollstuhl ausgeübt wird. Erfunden 1976 vom Amerikaner Brad Parks, seit 1992 paralympisch, seit 1998 Teil der ITF, seit 2009 als Referat in den Deutschen Tennis Bund integriert. Einziger Regelunterschied zum laufenden Tennis: Der Ball darf 2x aufspringen, wobei der erste Bounce im regulären Feld erfolgen muss. |
Reverse-Rückhand | Spezielle Rückhandtechnik, die nur im Rollstuhltennis angewendet wird, um Topspin zu erzeugen. Im Gegensatz zur Rückhandtechnik im laufenden Tennis zeigt der Handrücken im Treffpunkt dabei nicht zum Netz, sondern direkt zum*r Spieler*in. Der Schläger wird dafür im Semi-Western-Griff gehalten. Effekt der Reverse-Rückhand ist eine gute Beschleunigung auch bei den häufig hohen Treffpunkten der im Rollstuhl sitzenden Spieler*innen sowie ein Zeitgewinn, da Vor- und Rückhand mit dem gleichen Griff gespielt werden können. | |
Race | DTB Rollstuhltennis-Race: Breitensport-Turnierserie für Rollstuhltennisspieler*innen des DTB mit Ranglistenwertung. Außerdem existiert das „LK-Race“ für Spieler*innen ohne Beeinträchtigung. | |
S | Sportrollstuhl | Ein speziell angefertigter Rollstuhl zum Sporttreiben. Dieser hat einen Kippschutz sowie nach außen geneigte Reifen, damit auch schnelle Richtungswechsel mit hohem Tempo möglich sind. |
Separation / Segregation | Soziologisches Modell der Trennung von Individuen anhand äußerer Faktoren, z.B. Religion, Alter, Geschlecht oder Behinderung, um daraus vermeintlich homogene Gruppen zu bilden. Siehe auch Exklusion, Integration und Inklusion. | |
Sonder- pädagogischer Förderbedarf |
Schüler*innen, die eine zusätzliche pädagogische Förderung erhalten. Das Schulamt stellt diesen Förderbedarf anhand von Gutachten der Lehrer*innen sowie anhand von ärztlichen Untersuchungen fest. Siehe auch Förderschule und Förderschwerpunkte. | |
Schwer- behinderung |
Schwerbehindert gilt der Mensch, dessen Grad der Behinderung mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate wenigstens 50 beträgt. Der Grad der Behinderung (GdB) ist eine Maßeinheit in 10er-Schritten und stammt aus dem Sozialgesetzbuch. Dabei handelt es sich nicht um Prozentangaben. Der GdB wird auf Antrag mittels ärztlicher Gutachten ermittelt. | |
Special Olympics | Special Olympics = SO. Weltweit größte und vom IOC anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und schwerer Mehrfachbehinderung. Bietet leistungsangemessene Wettkämpfe und Trainings an. In Deutschland existiert ein SO-Bundesverband sowie zahlreiche Landesverbände. Auch die Disziplin Tennis ist bei SO vertreten. | |
T | Taktiles Lernen | Durch Körperwahrnehmungen gesteuertes Lernen. Besonders wichtig im Blindentennis, z.B. Erfühlen von taktilen Feldbegrenzungen, die nicht gesehen werden können, um sich auf dem Platz zu orientieren. |
Teilhabe | Selbstbestimmtes und selbstverständliches Einbezogensein in eine Lebenssituation. Soziale Teilhabe meint teilhaben am Leben in der Gemeinschaft, etwa an politischen Leben, kulturellen und sportlichen Aktivitäten sowie Bildung und Arbeit. | |
Tennis für Alle | Projekt, das 2011 von der Frechener Gold-Kraemer-Stiftung initiiert wurde und bis heute aktiv ist. Projektziel ist die Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Tennissport, z.B. durch Ausrichtung von Trainings und Turnieren aber auch durch Fortbildung von Trainer*innen oder Verbänden. Seit 2019 betreibt der DTB gemeinsam mit der Stiftung das „Tennis für Alle“-Projekt unter gleichem Namen. Es wird zudem gefördert von Aktion Mensch. | |
Tandem-Doppel | Inklusives Doppel, bestehend aus Spieler*innen mit und ohne Beeinträchtigung, z.B. ein*e Fußgänger*in und ein*e Rollstuhltennisspieler*in usw. | |
U | UN-Behinderten- rechtskonvention |
Auch UN-BRK, auch Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Von der UNO verabschiedete Konkretisierung der universellen Menschenrechte auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Stellt klar, dass diese ein uneingeschränktes und selbstverständliches Recht auf Teilhabe besitzen. Grundlage zahlreicher Teilhabe-Gesetze und Inklusionsbestrebungen. |
Unified Doppel | Begriff aus dem Special Olympics-Tennis. Inklusives Doppel aus Sportler*innen mit und ohne geistige Beeinträchtigung, siehe auch Tandemdoppel. | |
Unterstützte Kommunikation |
Alle Kommunikationsformen, die fehlende oder eingeschränkte Lautsprache ergänzen oder ersetzen, z.B. mittels Gebärden oder Symbolkarten. | |
V | Vielfalt | Als „Diversität“ ein Konzept zur Anerkennung der Merkmale von Gruppen und Individuen, z.B. ethnische Herkunft und Nationalität, Religion, Geschlecht und Geschlechteridentität, sexuelle Orientierung, soziale Lebensform oder Behinderung. Der bewusste Umgang mit Vielfalt wird dabei als großes Potenzial und Chance verstanden. Es werden alle Perspektiven berücksichtigt und so bessere Lösungen entwickelt. |
W | Willkommens- kultur |
Positive Einstellung einer Personen oder Institution in Bezug auf Vielfalt. |
Werkstatt für Menschen mit Behinderung | Laut Sozialgesetzbuch eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung zur Teilhabe am und zur Eingliederung in das Arbeitsleben. Hier arbeiten überwiegend Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Werkstätten sind ein guter Kooperationspartner, um diese Zielgruppe für Tennisangebote zu gewinnen. | |
World Games | Sozusagen Äquivalent der Olympischen Spiele für Athlet*innen von Special Olympics. Größtes Sportereignis für Sportler*innen mit geistiger Beeinträchtigung, findet alle vier Jahre statt, 2023 in Deutschland (Berlin). | |
Wheel-Fault | Der Sportrollstuhl wird im Rollstuhltennis als dem Körper zugehörig angesehen. Wie ein Fußfehler im laufenden Tennis, ist der Wheel-Fault der Fehler eines Aufschlags im Rollstuhltennis, bei dem ein Rad des Rollstuhls vor dem Treffen des Balles die Grundlinie berührt oder diese überfährt. | |
Z | Zielgleiches / Zieldifferentes Unterrichten | V.a. als Begriff aus der Schule: Beim zielgleichen Unterrichten streben alle Schüler*innen das gleiche Lernziel an (häufig erhalten Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf dann bei Prüfungen einen Nachteilsausgleich). Beim zieldifferentes Unterrichten werden die Lernziele der Schüler*innen anhand ihrer Voraussetzungen individuell festgelegt. |
>>> Hier geht es zum 1. Teil des Inklusions-ABCs <<<
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