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Björn Phau: „Die DJM sind der Saisonhöhepunkt“
Seit gut drei Monaten ist Björn Phau DTB-Bundestrainer am Bundesstützpunkt in Oberhaching. Im Interview spricht der 37-Jährige über sein Leben nach seiner Profikarriere, seine neuen Aufgaben als Bundestrainer sowie über den Stellenwert der Deutschen Jugendmeisterschaften.

© DTB
Seit Dienstag finden die Deutschen Jugendmeisterschaften in Ludwigshafen statt. Während knapp 200 hoffnungsvolle deutsche Nachwuchsspieler um die Titel kämpfen, wird Björn Phau auf der Anlage vor Ort sein und die Talente genau beobachten. Seit gut drei Monaten ist der ehemalige Profi Bundestrainer am DTB-Bundesstützpunkt in Oberhaching und gibt dort seine Erfahrungen an angehende Topspieler weiter. Im Interview spricht der sympathische 37-Jährige über sein Leben nach der Profikarriere, seine neuen Aufgaben als Bundestrainer sowie den Stellenwert der Deutschen Jugendmeisterschaften.
Herr Phau, diese Wochen starten die Deutschen Jugendmeisterschaften in Ludwigshafen. Welchen Stellenwert messen Sie diesen Titelkämpfen aus Sicht des Spielers und des Trainers bei?
Für mich als Spieler hatten die Titelkämpfe eine große Bedeutung. Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern. 1997 war für mich ein unfassbares Jahr. Ich war damals 17 Jahre alt und habe die Deutschen Jugendmeisterschaften sowohl in der Halle in Essen als auch draußen in Ludwigshafen bei den unter 18-Jährigen gewonnen. Auch heute als Trainer messe ich den Deutschen Jugendmeisterschaften eine große Bedeutung bei. Sie sind auf nationaler Ebene der Saisonhöhepunkt, bei dem sich die besten Spieler Deutschlands in jeder Altersklasse messen können.
Werden Sie bei den diesjährigen Titelkämpfen vor Ort sein?
Ich werde meine Spieler dort zwar nicht persönlich betreuen – das übernehmen die Landesverbände – aber ich werde zusammen mit meinen Bundestrainer-Kollegen vor Ort sein und die Gelegenheit nutzen, sowohl unsere als auch alle anderen Jugendlichen zu beobachten beziehungsweise kennenzulernen. Dies ist besonders für Jan Velthuis (Anm. der Redaktion: DTB-Bundestrainer am Bundesstützpunkt in Hannover) und mich wichtig, da wir unsere Arbeit erst im März dieses Jahres angetreten haben.
Sie sind seit drei Monaten neuer DTB-Bundestrainer am Bundesstützpunkt in Oberhaching und betreuen Talente zwischen 14 und 16 Jahren. Was ist die Zielsetzung?
Ich betreue hauptsächlich drei Jugendliche: Moritz Stöger, Max Wiskandt und Justin Schlageter. Meine Aufgabe ist es, diese Spieler langfristig aufzubauen. Mein Konzept ist nicht auf kurzfristige Erfolge ausgelegt, sondern ich habe den Anspruch, meine Jungs behutsam und vernünftig zu guten Athleten und Tennisspieler auszubilden und sie langfristig an das Davis Cup-Team heranzuführen.
Im Oktober 2014 haben Sie Ihre Profikarriere wegen anhaltender Knieschmerzen im Alter von 34 Jahren beendet. Wie geht es Ihrem Knie heute?
Meinem Knie geht es wieder gut. Ich stehe zwar als Trainer auf dem Platz und spiele selbst ab und zu, aber die Belastung ist natürlich sehr viel geringer als in meiner Profi-Zeit.
Sie waren 15 Jahre auf der Tour unterwegs. Haben Sie schnell ins „normale Leben“ zurückgefunden ?
So traurig es damals für mich auch war, vom Timing war es optimal. Ich bin wenige Tage nach meinem letzten Spiel in der Bundesliga Vater einer Tochter geworden. Somit hatte ich Zeit, mich erst einmal um die Familie zu kümmern. Aber ziemlich bald danach habe ich in der Akademie meines ehemaligen Trainers Robert Orlik in Kerpen angefangen, Kids und Profis zu trainieren. Er hat mir die Chance gegeben, mich dort ein wenig auszuprobieren. Das habe ich bis April 2016 gemacht und bin dann zu meinem langjährigen Bundesligaverein Grün-Weiss Mannheim gegangen, um mir dort etwas aufzubauen. Doch als ich gerade mitten im Aufbauprozess steckte, kam das Angebot vom DTB als Bundestrainer in Oberhaching zu arbeiten. Ambitionierte Jugendliche ans Profitennis heranzuführen war schon immer genau das, was ich nach meiner Karriere machen wollte. Deshalb habe ich das Angebot ohne zu zögern angenommen.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer neuen Aufgaben?
Ich betreue die besten Junioren Deutschlands und kann ihnen meine Erfahrungen weitergeben. Das macht mir riesigen Spaß. Außerdem gefällt mir das professionelle Umfeld in Oberhaching. Ich habe selbst dort viele Jahre trainiert und kenne die Trainer aus dieser Zeit sehr gut. Wir sind ein super Team und auch die Zusammenarbeit mit dem BTV-Trainern funktioniert hervorragend.
Können Sie einen normalen Arbeitstag beschreiben?
In der Regel starten die Jungs um 9.00 Uhr mit einem einstündigen Warm-Up. Im Anschluss haben sie zwei Stunden Tennistraining. Am Nachmittag absolvieren sie weitere eineinhalb bis zwei Stunden auf dem Platz. Der letzte sportliche Programmpunkt des Tages ist ein abschließendes Athletiktraining.
Das hört sich nach harter Arbeit an. Was ist für Sie persönlich anstrengender – selbst spielen oder der Trainerjob?
Physisch gesehen ist das Leben als Tennisprofi natürlich anstrengender, aber psychisch ist der Trainerjob herausfordernder. Was kann ich ändern, was kann ich verbessern? Es ist vom Kopf her schon sehr, sehr anspruchsvoll. Man muss sich Gedanken machen, auch außerhalb der Trainings- und Arbeitszeiten.
Wie reagieren die Jugendlichen auf Sie? Sie haben viele Jahre durchlebt, wovon Ihre Schützlinge momentan noch träumen.
Absolut positiv. Sie nehmen alles an, sowohl von mir als auch von den anderen Trainern und saugen alles auf. Es prasselt im Moment sehr viel Neues auf sie ein. Der Trainingsumfang ist höher, da müssen sie sich auch noch dran gewöhnen, aber es macht den Jungs Spaß, das kann man sehen. Und sie sind schon sehr wissbegierig und fleißig. Bis dato kann ich nur Positives berichten.
Werden Sie die Jugendlichen auf Turnierreisen begleiten?
Ja, auch das ist geplant. Es ist genauso Teil meiner Arbeit, die Jungs bei Turnieren spielen zu sehen.
Sie haben früher im Nachwuchsteam von Boris Becker trainiert – wie profitieren Junioren von erfahrenen ehemaligen Profis?
Ich glaube, dass es prinzipiell hilfreich ist jemanden zu haben, der alles schon erlebt hat und die Spieler vor Fehlern bewahrt, die er selbst gemacht hat oder die er über die Jahre bei anderen gesehen hat. Wir verhält man sich in bestimmten Matchsituationen? Wie verhält man sich vor dem Match? Wie läuft das richtige Aufwärmen? Wann ist es Zeit, sich von den eigenen Kumpels zu entfernen und wann ist es Zeit, sich kurz vor dem Match zu fokussieren? Das ist sehr facettenreich und von Situation von Situation verschieden. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten von taktischer oder technischer Natur.
Auch Davis Cup-Kapitän Michael Kohlmann ist für den Nachwuchs in Oberhaching zuständig. Wie eng ist Ihre Zusammenarbeit vor Ort? Betreuen Sie die gleichen Jugendlichen oder gibt es feste Zuteilungen?
Die Hauptverantwortung für die drei Jungs liegt bei mir, aber Michael ist bei fast jeder Trainingseinheit dabei. Wenn er mit den Profis trainiert, baut er auch mal die Jungs mit ein. Das ist absolut Gold wert und ein großer Vorteil dieses Stützpunktes. Die Jungs können sich viel bei den Profis abschauen.
In Oberhaching gibt es ein angeschlossenes Internat, das heißt es gibt Spieler, die nicht nur in Oberhaching trainieren, sondern auch leben. Ist der Job dann manchmal mehr als ein Trainerjob?
Meine Schützlinge leben im Internat und gehen auch noch zur Schule. Ihr Gymnasium unterstützt sie auf ihrem Weg zum Tennisprofi. Sie bekommen sehr viel frei für die Trainingseinheiten. Unter der Woche leben sie im Internat und werden von zwei Sozialpädagogen betreut. Wir arbeiten Hand in Hand mit ihnen, was ich persönlich auch wichtig finde. Wenn es irgendwelche Wehwehchen oder Heimweh auftauchen, müssen wir das gemeinsam bewältigen. Ich bin erst seit drei Monaten dabei, bisher ist noch alles stabil.
Wie sehen Sie das Konstrukt „Training und Internat“?
Absolut positiv. In Deutschland ist das Schulsystem nicht auf Leistungssport ausgelegt. Die Schüler haben sehr lange Schule und können nur kleinere Trainingsumfänge fahren. Da ist Deutschland in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Der Stützpunkt in Oberhaching hingegen hat eine Kooperation mit dem Kurpfalz Gymnasium, das unseren Schülern ermöglicht, Schule und Leistungssport unter einen Hut zu bekommen. Das ist eine tolle Sache und für den langfristigen Erfolg von Vorteil.
Sie haben kürzlich erfolgreich die A-Trainer-Ausbildung absolviert. Haben Sie durch die dort erworbenen Kenntnisse noch mal wichtigen Input für Ihre neue Aufgabe bekommen?
Ja, auf jeden Fall. Inhaltlich sind natürlich Dinge dabei, die ich als ehemaliger Tennisprofi kenne. Aber es gab auch einiges Neues, das ich für meine tägliche Arbeit gut brauchen kann.
Eine letzte Frage: Welches war rückblickend Ihr schönstes Karriere-Erlebnis?
Da würde mir spontan der Sieg gegen Andre Agassi einfallen. Agassi war für mich früher ein Idol und wenn man dann gegen ihn auf dem Platz steht – ich hatte in meiner Karriere zwei Mal die Ehre gegen ihn – und davon ein Match gewinnen darf, ist das schon etwas ganz Besonderes.
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