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Laura Siegemund: „Schule und Sport stärker verknüpfen“
Laura Siegemund ist seit diesem Jahr Patin des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“, dessen Bundessieger diese Woche in Berlin ermittelt werden. Wir sprachen mit der Schwäbin über das Thema Schule und Leistungssport sowie ihren Genesungsprozess nach dem Kreuzbandriss.

© Paul Zimmer
Laura, warum stehen Sie Patin für den Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“?
Ich möchte den Jugendlichen zeigen, dass sich Leistungssport und eine gute Schulbildung nicht ausschließen. Als junges Mädel war ich sehr wissbegierig und zugleich sehr ehrgeizig, wollte meine Schule und mein Tennis immer gut machen. Auch wenn bei mir letztendlich alles gut geklappt hat – ich weiß, wie schwer das ist. Es ist mir als Patin daher ein großes Anliegen, diese Nahtstelle zwischen Schule und Leistungssport zu thematisieren und als Vorbild positiv zu besetzen.
Nachwuchsathleten werden immer wieder nach ihren Vorbildern gefragt. Wie wichtig sind diese eigentlich wirklich für Jugendliche?
Kinder ahmen vieles nach, was sie vorgelebt bekommen und ziehen Motivation daraus. Das ist einfach ein ganz großer Teil des Lernprozesses bei Kindern und auch bei Jugendlichen. Es ist insofern von großer Bedeutung, dass es gute Vorbilder gibt. Entsprechend sehe ich es auch als meine Pflicht an, mich entsprechend zu verhalten und mir dieser Rolle bewusst zu sein.
Welche Erfahrungen wünschen Sie den teilnehmenden Jugendlichen?
Jeder weiß: Tennis ist ein Einzelsport. Dennoch finde ich es wichtig, dass die Jugendlichen auch Teamfähigkeit lernen und in diesem Bereich Kompetenzen entwickeln. Es macht ja auch Spaß, zu einer Mannschaft zu gehören und Erfolge wie Misserfolge miteinander zu teilen. Insofern wünsche ich den Teilnehmern, dass sie diesen Teamspirit erleben und genießen. Außerdem habe ich bei den Olympischen Spielen in Rio die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnen kann, bei solchen Gelegenheiten auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Man kennt die Herausforderungen, die der eigene Sport so mit sich bringt, sehr genau. Und dann erlebt man auf einmal bei Athleten aus anderen Disziplinen ganz ähnliche oder auch ganz andere Perspektiven. Das ist sehr spannend und man kann für sich viel lernen.
Wie wichtig erachten Sie Sport und Bewegung für Kinder und Jugendliche in einer bewegungsärmer werdenden Gesellschaft?
In meinen Augen ist es eine dramatische Entwicklung, wie viele Kinder keinen Sport machen. Insofern kommt dem Schulsport eine wichtige Bedeutung zu. Allerdings bin ich der Meinung, dass in Deutschland noch großes Potenzial besteht, Schule und Sport gewinnbringend miteinander zu verknüpfen. Die beiden Säulen Bildung und Sport können sich nicht nur wunderbar ergänzen, wenn dafür entsprechende Strukturen geschaffen werden – sie können darüber hinaus unglaublich voneinander profitieren und gegenseitigen Ausgleich schaffen. Das wird in Deutschland bisher zu wenig gesehen.
Wie haben Sie die Problematik Schule und Leistungssport zu Ihrer eigenen Jugendzeit in Einklang gebracht?
Ich hatte damals die Möglichkeit, am Kurpfalz-Gymnasium mein zeitintensives Training mit einer guten Schulbildung zu verbinden. Das dortige Talentförderprogramm wurde seither aber noch erheblich weiterentwickelt und macht es jungen Athleten immer leichter, ihrem Leistungssport nachzugehen – ohne dass die schulische Ausbildung dadurch zu kurz kommt. Heute gibt es insgesamt zwar mehr Möglichkeiten, sich neben der Schule ein gut organisiertes sportliches Umfeld zu schaffen, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns.
Können Sie das näher erklären?
In den USA ist Sport ein fester Bestandteil des Schullebens, das macht den Übergang in den professionellen Sport leichter. Bei uns hat der Sport, gerade in jungen Jahren, nicht diesen hohen Stellenwert. Man kann nicht bei Olympia einen Medaillenregen erwarten, wenn für heranwachsende Talente Schule und professionelles Training weitgehend in einem Spannungsverhältnis stehen und es ihnen selbst überlassen bleibt, wie sie beides unter einen Hut bekommen. Wenn Jugendliche gezwungen sind, sich zwischen guter Bildung und guten Leistungen im Sport entscheiden zu müssen, dann sind wir in meinen Augen nicht auf dem richtigen Weg. Die wechselseitigen positiven Einflüsse der beiden Bereiche werden dann unterschätzt.
Was würden Sie talentierten und tennisbegeisterten Jugendlichen in Sachen Schulbildung raten?
Ich würde Ihnen auf jeden Fall empfehlen, neben dem Sport ein Bildungsziel zu verfolgen – es muss ja nicht immer das Abitur und ein Studium sein. Aber ein zweites Standbein ist wichtig, nimmt Druck und bringt Perspektive über die sportliche Karriere hinaus.
Sie selbst haben das Abitur gemacht, ein Psychologie-Studium absolviert und die A-Trainerlizenz des Deutschen Tennis Bundes erworben. Warum ist Ihnen das Thema Bildung und Weiterbildung so wichtig?
Leistungssportler zu sein, ist ein toller Beruf. Allerdings ist es immer auch eine wacklige Geschichte: Man kann sich verletzen oder die Karriere verläuft nicht so, wie man es sich gewünscht hat. Dann ist es gut, eine Absicherung zu haben. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass Bildung elementar wichtig ist und es gibt ja auch noch ein Leben nach der Karriere. Darauf sollte man vorbereitet sein und deshalb ist Bildung genauso wichtig wie der professionelle Sport. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten sich ein Leben lang zu bilden und weiterzubilden. Daran wächst man auch und entwickelt sich weiter!
Würde es die erfolgreiche Tennisspielerin Laura Siegemund ohne die Akademikerin Laura Siegemund geben?
Nein, denn beide Seiten gehören zu mir. Für mich war es immer wichtig, Bildung und Sport nebeneinander zu bedienen. Ich habe parallel zu meiner Profikarriere studiert, weil ich durch den geistigen Ausgleich besser gespielt habe. Aktuell mache ich meinen Master in Psychologie und bilde mich „informell“ weiter, durch Lesen und durch das Beschäftigen mit Themen, die mich interessieren. Das bringt zwar eine starke Beanspruchung mit sich, die ist für mich aber absolut bereichernd.
Sie haben zwar in der Jugend nicht bei „JtfO“ mitgemacht, aber dafür 2016 in Rio bei den Olympischen Spielen. Wie sind Ihre Erinnerungen daran im Rückblick?
Rio ist ein unvergessliches Erlebnis. Ich hatte bis dahin noch nicht im Fed Cup gespielt und fand es einfach toll, unsere Landesfarben vertreten zu dürfen. Das hat mich mit einem wahnsinnigen Stolz erfüllt. Man steht auch ganz anders auf dem Platz, wenn man fürs eigene Land spielt. Hinzu kommt dieses Wir-Gefühl – nicht nur mit der Tennismannschaft, auch mit dem Rest der deutschen Olympiamannschaft. Man schaut sich andere Sportarten an, begeistert sich dafür, feuert die anderen an. Das ist ein ganz besonderes Gefühl und hat mich sehr bewegt.
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