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Rudi Molleker: Talent mit eisernem Willen
Tennisfans und Medien hatten zu Beginn der vergangenen Woche einen neuen Liebling: Der erst 16 Jahre alte Rudolf „Rudi“ Molleker verzauberte mit seinen Qualifikationssiegen am Hamburger Rothenbaum die Massen. Im Portrait stellen wir das Nachwuchstalent vor!

© public address
Eine Sensation und die neue deutsche Tennishoffnung sei er, war dieser Tage in den Sportseiten vieler Tageszeitungen zu lesen. Für sein Alter ziemlich abgezockt wirke er, stellt ein Journalist in der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen einen der aufstrebenden und hoch gehandelten Youngsters der Tour, den Russen Karen Khachanov, fest. Parallelen zu Alexander Zverev seien offensichtlich vorhanden, schiebt ein anderer Pressevertreter gleich hinterher.
Die Rede ist von Rudi Molleker, der in der vergangenen Woche bei den German Open am Rothenbaum in den ersten Tagen für viele Schlagzeilen sorgte – und nach seinen beiden Qualifikationssiegen plötzlich im Rampenlicht steht. Die Erwartungen an ihn? Auf einen Schlag hoch wie der Hamburger Fernsehturm. Der Druck? Sicherlich spürbar und völlig verständlich bei einem 16-Jährigen. Wenngleich er sich in den Tagen am Rothenbaum wenig anmerken lässt. Doch – Pokerface und Siegerpose beiseite – wer ist der 1,87 Meter große Blondschopf, den alle nur Rudi nennen?
Wer ist Rudi Molleker?
„Ein guter Junge“, sagt sein Trainer Jan Velthuis voller Überzeugung. Der Niederländer steht seit Jahresbeginn in Diensten des Deutschen Tennis Bundes und arbeitet in seiner Funktion als Bundestrainer seit einigen Wochen mit Molleker zusammen. Dem jungen Berliner bescheinigt er großes Talent und einen eisernen Willen. Eigenschaften, die man braucht, um den schwierigen Sprung von der Jugend ins professionelle Herrentennis zu vollziehen. „Er ist äußerst ehrgeizig und will jede Minute des Tages auf dem Platz stehen und Tennis spielen. Man muss ihn manchmal fast bremsen“, sagt Velthuis.
Das bestätigt auch DTB-Ausbildungsleiter Hans-Peter Born, der Molleker bis zum Alter von 14 Jahren in der Jugendnationalmannschaft betreute. „Er war immer wahnsinnig fleißig, hat oft nach seinen Matches noch Sonderschichten geschoben. Dann wurde die Vorhand so lange geübt, bis er zufrieden war.“ Bei Lehrgängen war Molleker, der als Mitglied des Talent Teams in besonderem Maße vom Deutschen Tennis Bund gefördert wird, meistens der kleinste und jüngste Spieler. Trotzdem konnte er mit den anderen Jungs mithalten. Warum? „Sein Wille ist riesig und er war schon immer extrem fokussiert auf seine Ziele. Für ihn gab und gibt es keinen Zweifel daran, dass er Tennisprofi werden will“, erzählt der frühere Jugendbundestrainer.
Kein Fan des Verlierens
Was treibt Rudi Molleker an? „Tennis fasziniert mich, weil immer Punkte erzielt oder verloren werden. Am Ende gibt es einen Gewinner. Das mag ich, denn ich bin kein Fan des Unentschieden – und auch keiner des Verlierens“, sagt er selbst. Angefangen hat die Liebesgeschichte zwischen Rudi und dem gelben Filzball, als er drei Jahre alt war und seinem älteren Bruder German beim Tennis zuschaute. „Ich war sofort begeistert und wollte unbedingt den Schläger in die Hand nehmen. Seitdem laufe ich jeden Tag damit herum.“
Sein Lieblingsspieler ist Roger Federer: „Er war und wird für immer mein Vorbild sein. Ich schaue mir wahnsinnig gerne an, wie er spielt – auch wenn ich selbst ein ganz anderer Typ bin. Ich habe einen Riesenrespekt davor, wie er sich auf dem Platz verhält.“ Was er mit seinem Idol bereits jetzt gemeinsam hat: Im Gespräch ist er offen, freundlich und zugewandt. Auf dem Platz hingegen lässt er sich gelegentlich noch ein wenig zu sehr von seinen Emotionen leiten. „Ich muss versuchen, auch in schwierigen Phasen eines Matches meine Ruhe zu bewahren und die richtigen Bälle zu spielen“, sagt er.
Erste La-Ola-Welle in Hamburg
Dabei hilft ihm Coach Velthuis. „Rudi hat auf dem Platz seine Energie oft nicht in die richtigen Bahnen lenken können, war in bestimmten Situationen zu negativ.“ Um ihm die nötige Ruhe zu vermitteln, spricht der erfahrene Niederländer viel mit seinem neuen Schützling. Rudi soll seine Gefühle auf dem Platz positiv kanalisieren, sich selbst pushen und die Zuschauer auf diese Weise mitnehmen.
Video: Rudi Molleker stellt sich unseren Fragen im "Entweder-Oder".
Das hat am Hamburger Rothenbaum bereits bestens funktioniert: Von Turnierdirektor Michael Stich mit einer Wildcard für die Qualifikation ausgestattet, besiegte Molleker zunächst den 812 Plätze vor ihm eingestuften Norweger Casper Ruud und dann den späteren Champion, den Argentinier Leonardo Mayer, der trotz Quali-Niederlage noch als Lucky Loser ins Hauptfeld rutschte und am Ende den Titel holte – was für eine Geschichte! Molleker zog in den Tagen von Hamburg die Tennisfans in seinen Bann, trieb die sonst so nüchternen Hanseaten sogar zu einer La-Ola-Welle. „Ein unfassbares Erlebnis. Die Leute haben mich angefeuert und auch mal mitgezogen, wenn es nicht gut lief. Das hat unglaublich Spaß gemacht, das werde ich nie vergessen.“
Schuhe shoppen in Berlin
Nach dem Ausscheiden in Hamburg reiste Molleker umgehend zurück in seine Heimatstadt Berlin, wo er bei seinem Verein, dem traditionsreichen LTTC Rot-Weiß, in der 2. Bundesliga Nord gegen Versmold und den Lokalkonkurrenten Blau-Weiss aufschlug. Am Hundekehlesee ist er seit vier Jahren ein „Happy Member“ (O-Ton Rudi) und ein leidenschaftlicher Teamplayer. Mit seinem Mannschaftskameraden Daniel Altmaier verbindet ihn eine gute Freundschaft. Die beiden feuern sich auf Turnieren bei Matches gegenseitig an oder erkunden – wie zuletzt in Hamburg – auch mal gemeinsam die jeweilige City.
So richtig zu Hause fühlt sich Rudi Molleker aber nur in Berlin, mit seinen Eltern Roman und Tanja wohnt er in Oranienburg. „Berlin ist für mich die beste Stadt in Deutschland! Dort gibt es viele, ganz unterschiedliche Ecken. Ich bin sehr häufig am Potsdamer Platz unterwegs oder am Kurfürstendamm.“ Was macht er dort? „Ich bin ein Schuhfanatiker und ständig auf der Jagd nach den neuesten oder limitierten Modellen.“ Und welcher Schuh hat es ihm besonders angetan? „Also, die Jordans von Nike finde ich schon sehr geil – und zwar nicht nur, weil ich seit meinem elften Lebensjahr dort unter Vertrag bin“, schmunzelt Rudi.
Basketball und Playstation
Daneben spielt Rudi häufig mit seinem Cousin auf der Playstation und auch Basketball gehört zu seinen Interessen abseits des Tennissports. „Ich spiele oft mit Freunden draußen. Die NBA verfolge ich am intensivsten, wenn ich in den USA bin und die Spiele ohne Zeitverschiebung ansehen kann. In letzter Zeit bin ich zu einem richtigen Cleveland-Fan geworden, LeBron James ist ein unglaublicher Athlet!“ Mit seinen Kumpels hält der Teenager unter anderem über Instagram Kontakt. „Da sehe ich, wo meine Freunde sind und was sie erleben und umgekehrt erfahren sie das von mir.“
Die nächsten Fotos wird Rudi Molleker wohl aus Essen posten, denn dort tritt er diese Woche bei einem mit 15.000 US-Dollar dotierten ITF-Turnier der German Masters Series presented by Tretorn an. Damit dürfte für den talentierten Newcomer dann endgültig wieder der Alltag einkehren, die Erinnerungen an seinen Auftritt in Hamburg werden jedoch bleiben: „Ich habe gekämpft, mein bestes Tennis gezeigt und gemerkt, dass ich mithalten kann. Aber ich weiß auch, dass es zunächst eine einmalige Sache war. Trotzdem werde ich auf jeden Fall daran arbeiten, zukünftig regelmäßig auf so einem Level zu spielen.“ Man traut es ihm durchaus zu.
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