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Tennismutter Birgit Möller: „Druck kommt noch früh genug“
Ihr Sohn Marvin ist eines der größten deutschen Nachwuchstalente und hat erst vor wenigen Wochen sein Debüt auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum gegeben. Wir sprachen mit Birgit Möller, die beim Elternseminar im Rahmen des Internationalen DTB Tenniskongresses (4.-6. Januar 2019) referieren wird, über ihre Erfahrungen als Tennismutter.

© Archiv
Frau Möller, wie oft sehen Sie Ihren Sohn Marvin, der gerade versucht, im Profitennis Fuß zu fassen, eigentlich zurzeit?
Das kann ich so genau gar nicht sagen, aber ehrlich gesagt nicht so oft. Ich bin natürlich auch beruflich viel unterwegs, aber Marvin absolviert ein straffes Pensum. Wobei er auch schon zu Schulzeiten einen eng getakteten Tagesablauf hatte, bei dem er morgens um zwanzig nach sieben aus dem Haus gegangen ist und abends manchmal erst um halb zehn wieder hier war.
Marvin hat vor kurzem sein Abitur bestanden. War es Ihnen wichtig, dass er diesen Abschluss in der Tasche hat, ehe es auf die Tour geht?
Als Eltern finden wir das natürlich schon klasse, dass er das Abi gemacht hat – und dann auch noch so gut, aber es gab keinen Zwang für Marvin, er wollte das zum Glück auch selbst so.
Wie haben Sie diesen Spagat zwischen Tennis und Schule gemeinsam mit Marvin gemeistert?
Wir hatten Glück, dass er auf eine Sportschule ging, die ihm viele Freiheiten für das Ausüben seines Sports ließ. Dennoch war es eine anstrengende und manchmal auch stressige Herausforderung, Tennis und Schule organisatorisch in den Familienalltag zu integrieren. Marvin hat aber selbst immer sehr viel dazu beigetragen, dass es funktioniert. Insofern hat es uns als Eltern all die Jahre stets Spaß gemacht, ihn zu unterstützen.
Begleiten Sie ihn heute noch zu Turnieren?
Wenn es sich ergibt und die Turniere in der näheren Umgebung stattfinden, dann sehen wir Marvin gerne bei seinen Matches zu. Das ist allerdings selten geworden. Als er noch klein war und es noch keinen festen Trainer gab, da haben wir ihn mehr begleitet. Inzwischen ist er erwachsen und reist in der Regel mit seinem Coach oder, seit er den Führerschein hat, auch alleine zu den Events.
Wie kam Marvin ursprünglich zum Tennis?
Als die Kinder noch ganz, ganz klein waren, haben wir als Familie im Urlaub gemeinsame Tenniskurse gemacht. Mein Mann und ich sind von Haus aus allerdings keine geübten Tennisspieler, so dass erst mein älterer Sohn Robin und dann auch Marvin relativ schnell Training bekommen haben, weil sie so viel Spaß daran hatten. Als Familie zusammen gespielt haben wir schon lange nicht mehr, ab und zu coachen die Jungs aber die Trainingsgruppe meines Mannes (lacht).
Haben Sie es als Eltern forciert, dass Marvin einen bestimmten Sport ausübt?
Wir hatten in dieser Hinsicht nie große Ambitionen für unsere Kinder und waren immer sehr entspannt – das sind wir auch heute noch. Robin und Marvin haben neben Tennis auch noch erfolgreich Fußball und Handball gespielt. Sie sollten etwas machen, woran sie aus eigenem Antrieb heraus Freude finden und nicht etwas, wofür das Herz ihrer Eltern schlägt. Das funktioniert meiner Erfahrung nach auf lange Sicht nicht. Da kommt dann auch die Stressmanagement-Trainerin in mir durch, denn nachweislich stehen Wohlbefinden, Gesundheit und langfristiger Erfolg in einem engen Verhältnis.
Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Mutter eines Tennistalents?
Je weiter Kinder im Leistungssport kommen, desto höher werden die Anforderungen. Im familiären Umfeld einen gewissen Ausgleich zu schaffen, halte ich für unglaublich wichtig. Ich habe daher darauf geachtet, dass sein Zuhause für Marvin ein ruhiger Ort ist, an dem er Kraft tanken kann und an dem nicht beim Abendessen seine Matches analysiert werden. Das erforderte auch von mir einiges an Selbstdisziplin. Man möchte seinem Kind ja gerne helfen und ihm Ratschläge geben. Das ist jedoch die Aufgabe des Trainers, mit dem er täglich arbeitet und der dem Kind eine viel differenziertere Rückmeldung zu seiner Leistung geben kann. Natürlich wünsche ich Marvin, dass sich sein Traum von der Profikarriere erfüllt und möchte ihn bestmöglich unterstützen. Aber meine Beziehung zu ihm hängt nicht davon ab, wie gut er Tennis spielt.
Wie sind Sie im Laufe seiner Karriere mit der Frage nach dem richtigen Trainingsumfeld umgegangen?
Wir sind da vielleicht ein Sonderfall, denn Marvin hat seit Jahren den gleichen Trainer, sein Umfeld beim Verband ist sehr stabil. Letztlich war jedoch immer ausschlaggebend, womit sich Marvin wohl fühlt. Deshalb hat er als Kind nicht wie viele andere Talente nur Einzeltraining bekommen, sondern auch in der Gruppe mit anderen gespielt. Ein guter Trainer kann auch ein Leistungsgefälle gut ausgleichen. Marvin hatte immer ein gewisses, altersgerechtes Mitspracherecht. Seinen jetzigen Trainer hat er sich im Endeffekt selbst ausgesucht. Heute freuen wir uns, wenn er wichtige Themen mit uns bespricht, uns an seinen Gedanken teilhaben lässt und sich mit uns berät. Entscheidungen kann und soll er letztlich aber nur er für sich alleine treffen.
Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Marvins Coach Guido Fratzke beschreiben?
Es ist eine der Grundvoraussetzungen, dass zwischen den Beteiligten ein großes Vertrauen herrscht. Wir besprechen zwar Manches mit Guido, aber am Ende des Tages ist er der Trainer und trifft gemeinsam mit Marvin die sportlichen Entscheidungen. Ein Team um einen Leistungstennisspieler besteht im Idealfall aus verschiedenen Experten, die zum Wohle des Sportlers miteinander kommunizieren, aber in ihrem jeweiligen Gebiet dann auch die Richtung vorgeben.
Was würden Sie heute mit all Ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen den Eltern von jungen Tennistalenten raten?
Sehen Sie Ihr Kind nicht als Tennisspieler, sondern in erster Linie als Kind und geben Sie ihm die nötige Ruhe und Geborgenheit. Für die persönliche und sportliche Entwicklung ist es wichtig, beim Kind das Selbstvertrauen und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Ich würde auch solange wie möglich versuchen, für das Kind den Spaß am Tennis in den Vordergrund zu stellen. Druck kommt noch früh genug, gerade wenn es in Richtung Leistungssport geht. Die Elternrolle sehe ich eher als eine Art „Back up“.
Zur Person:
Birgit Möller ist nicht nur Tennismutter, sie ist selbstständige Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung und Stressmanagement in Hamburg. Zentrales Thema ihrer Arbeit ist die Kombination von Wohlbefinden und Erfolg. Beim Elternseminar in Berlin wird sie unter anderem zu den Auswirkungen von Stress berichten.