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Mona Barthel: „Die Zeit in Melbourne war einfach toll“
Hamburg – Mona Barthel ist zurück und feierte bei den Australian Open ein filmreifes Comeback. Die 26-Jährige aus Bad Segeberg erreichte nach einer fast einjährigen krankheitsbedingten Pause als Qualifikantin das Achtelfinale in Melbourne und feierte damit gleichzeitig den größten Erfolg ihrer Karriere. Im Interview spricht Barthel über die schwerste Zeit in ihrem Leben und darüber, wie sie den sensationellen Erfolg beim ersten Grand Slam Turnier des Jahres erlebt hat.

© Jürgen Hasenkopf
DTB: Mona, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es dir, wie fühlst du dich körperlich?
Mona Barthel: „Ich fühle mich auf jeden Fall viel besser. Es hat sehr, sehr lange gedauert – fast ein Jahr – mich von meiner Viruserkrankung zu erholen. Seit Dezember geht es meinem Körper aber nun wieder gut. Ich konnte seitdem viel intensiver und länger trainieren und eine gewisse Konstanz in mein Spiel bringen. Das hat sich dann auch direkt auf dem Tennisplatz gezeigt. Ich schaffe es, bei langen Ballwechseln mitzuhalten und weiß auch in meinem Kopf, dass ich fit für die Matches bin.“
DTB: Ende des vergangenen Jahres hattest du bereits wieder beim WTA Turnier in Linz und bei einigen ITF Turnieren aufgeschlagen – war das vielleicht etwas verfrüht?
Mona Barthel: „Klar, im Nachhinein betrachtet, bin ich hier vielleicht etwas zu zeitig in das Turniertennis zurückgekehrt. Aber das weiß man natürlich vorher nicht. Es war immer ein Auf und Ab: Es gab Tage, an denen ich mich okay fühlte und dann wieder Tage, an denen es mir nicht so gut ging. Ich habe versucht, das Beste aus jedem Tag zu machen, aber wenn man professionell Tennis spielen möchte, muss man körperlich bei 100 Prozent sein.“
DTB: Mit dem Erreichen des Achtelfinals bei den Australian Open hast du bewiesen, dass du wieder auf einem guten Weg bist. Welcher Moment kommt dir spontan als erstes in den Kopf, wenn du an die Zeit in Melbourne zurückdenkst?
Mona Barthel: „Definitiv etwas ganz Besonderes für mich war es, in der Rod Laver Arena zu spielen! Ich durfte gleich zweimal dort antreten, einmal gegen Ashleigh Barty und dann im Achtelfinale gegen Venus Williams. Bei meinem Sieg gegen Barty habe ich vor den Augen von Rod Laver in der Rod Laver Arena gespielt – verrückt, oder? Das war unglaublich schön! Ansonsten ist es aber ziemlich schwer, einen bestimmten Moment herauszupicken. Die ganze Zeit in Melbourne war einfach toll, auch weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich schon wieder so gut spiele und so erfolgreich bin. Ich selbst hatte gedacht, dass es noch mehr Training und Zeit benötigt, aber umso schöner ist es, dass ich so einen super Start in die Saison hatte.“
DTB: Hast du im Vorfeld der Australian Open Erwartungen an dich gestellt?
Mona Barthel: „Ich hatte schon gehofft, mich fürs Hauptfeld zu qualifizieren. Das wäre sowohl für die Rangliste als auch finanziell schön gewesen. Man kann so ein Ziel aber natürlich nicht erzwingen und muss es in gewisser Weise nehmen wie es kommt. Denn auch in der Qualifikation sind unglaublich gute Spielerinnen vertreten, ein bisschen Auslosungsglück gehört schon dazu. Im Prinzip war ich über jedes gewonnene Match froh. Aber natürlich wächst nach jedem Sieg der Ehrgeiz, noch weiter zu kommen! Dennoch: Hätte mir vor dem Turnier jemand gesagt, dass ich mich fürs Hauptfeld qualifiziere, wäre ich damit auf jeden Fall zufrieden gewesen.“
DTB: Zumal du nicht gerade leichte Gegnerinnen in der Qualifikation hattest…
Mona Barthel: „Genau! Ich war als ungesetzte Spielerin in die Qualifikation gestartet und habe trotzdem in allen drei Matches und auch in den ersten drei Runden des Hauptfeldes keinen Satz abgegeben. Auf diese Leistung bin ich schon stolz.“
DTB: Boris Becker hat deine sensationelle Rückkehr in den Tenniszirkus als eine „filmreife Story“ bezeichnet. Fällt dir spontan ein Filmtitel dafür ein?
Mona Barthel: „Oh, das ist eine gute Frage…Ich glaube der Film würde ganz einfach „Comeback“ heißen. Der Titel drückt ziemlich genau aus, worum es im letzten Jahr bei mir ging: um das Zurückkämpfen. Vor allem mental war es eine unglaublich schwere Zeit für mich, da meine Erkrankung nicht diagnostiziert werden konnte und ich zweieinhalb Monate ans Bett gefesselt war. Ich wusste wirklich überhaupt nicht, wie es weitergeht. In dem Moment war mir Tennis auch nicht so wichtig, im Vordergrund stand, dass ich wieder ein normales Leben führen kann. Selbst 100 Meter gehen waren schon unfassbar anstrengend für mich. Als es mir dann langsam wieder besser ging, fing ich bei null an…ich glaube, es gab zuvor noch nie einen Moment in meinem Leben, in dem ich mich so unfit gefühlt habe. Auf eine gewisse Art und Weise habe ich meinen Körper so noch einmal ganz neu kennengelernt und erfahren, wie er in bestimmten Situationen reagiert. Ich bin heute einfach froh, dass es mir körperlich wieder gut geht und ich den Tennissport genießen kann.“
DTB: Woher hast du in dieser schwierigen Zeit die Kraft und den Glauben genommen, dass du wieder zurückkommen kannst?
Mona Barthel: „Der Glaube daran war immer da! Ich habe generell eine ziemlich positive Grundeinstellung zum Leben und hatte immer das Ziel vor Augen, wieder gesund zu werden. Dafür wollte ich alles tun, habe auf meine Gedanken geachtet und extrem aufgepasst, wie ich selber mit mir rede. Ich wollte mich darauf konzentrieren wie es sein wird, wenn ich wieder gesund bin –man darf nie die Hoffnung verlieren. Einen entscheidenden Anteil an meiner Genesung hatten natürlich auch meine Eltern, die mich unglaublich unterstützt haben.“
DTB: Hat dich diese unfreiwillige Auszeit zu einer mental stärkeren Person gemacht – auf und neben dem Tennisplatz?
Mona Barthel: „Definitiv. Ich habe versucht, diese schwierige Zeit so positiv wie möglich für mich zu verarbeiten und zu nutzen. Aus den Dingen, die ich erlebt und durchgemacht habe, konnte ich einiges lernen und weiß seitdem Vieles ganz anders zu schätzen – nämlich dass es mir gut geht und dass ich täglich etwas machen kann, das ich liebe. Natürlich kommen ab und zu auch Alltagsprobleme auf, aber in solchen Momenten erinnere ich mich an das vergangene Jahr zurück und sehe, wie viel ich jetzt schon geschafft habe. Das verhilft mir zu einem positiven und gelassenen Denken.“
DTB: Du hast in einem anderen Interview erzählt, dass dein Trainer, Christopher Kas, im Training „genau die richtigen Schwerpunkte“ gesetzt hat. Kannst du kurz erläutern, welche das waren?
Mona Barthel: „Kasi und ich arbeiten ungefähr seit Juni 2016 zusammen. Am Anfang brauchten wir etwas Zeit, um uns aufeinander einzustimmen. Das lag natürlich auch an meiner Krankheitsgeschichte, da ich noch nicht wirklich belastbar war. Mittlerweile harmonieren wir aber super und haben einen tollen Zusammenhalt. Er weiß genau, wie er mit mir sprechen muss und bindet mich gut in die Trainingsplanung mit ein. Wir mussten natürlich viel im Bereich Fitness nachholen, haben an den Schlägen und meinem Spiel gearbeitet, gleichzeitig aber auch an meiner mentalen Einstellung und meiner Körpersprache gefeilt.“
DTB: Welche Turniere stehen als nächstes auf deinem Programm, wie sehen deine kommenden Wochen aus?
Mona Barthel: „Dank meiner super Leistung bei den Australian Open und dem neuen Ranking haben wir etwas in der Turnierplanung umdisponiert. Da ich ja nicht wusste, wie schnell oder langsam ich in der Weltrangliste aufsteige, war es angedacht, dass ich noch einige ITF Turniere spiele. Jetzt kann ich jedoch in Indian Wells und in Miami in der Qualifikation starten und werde auch versuchen, in Doha und Dubai in die Quali reinzukommen. Es ist schön, dass ich schon im ersten Monat des Jahres so einen Sprung machen konnte!“
DTB: Hast du dir bestimmte Ziele für die Saison gesetzt?
Mona Barthel: „Meine oberste Priorität ist, dass ich gesund bleibe. Trotzdem habe ich natürlich Ziele und Wünsche, wie sich mein Ranking entwickelt. Ein erstes „Zwischenziel“, das ich mir gesteckt habe, ist das French Open-Hauptfeld. Das Gute ist, dass ich bis Wimbledon keine Punkte zu verteidigen habe, es kann also nur nach vorne gehen. Ich bin Sportlerin durch und durch: Ist ein Ziel erreicht, möchte ich noch mehr. ;-) Aber einen Wunsch habe ich mir mit dem Achtelfinale bei den Australian Open ja schon erfüllt!“