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Yannick Hanfmann: „Ich will schneller und robuster werden“
Yannick Hanfmann startet durch: Nach seinem Viertelfinale bei den BMW Open, erreichte er erstmals ein Challenger-Finale und siegte nun auch zum Auftakt beim Mercedes Cup. Wir sprachen mit dem 25-Jährigen über seinen Umweg zum Tennisprofi, sein Umfeld und Training mit Federer und Djokovic.

© Jürgen Hasenkopf
Yannick, Sie sind 25 Jahre alt und spielen plötzlich Ihr bisher bestes Tennis. Sind Sie ein Spätstarter?
Sicherlich würden mich einige als Spätstarter bezeichnen, ich selbst sehe das allerdings nicht so. Ich habe einfach einen anderen Weg genommen als die anderen, bin nach meinem Abitur direkt aufs College nach Amerika. Ich mache mir aber keinen Stress. Im heutigen Profitennis fangen viele erst später an und spielen auch länger, Tommy Haas ist das beste Beispiel. Wenn ich jetzt noch zehn Jahre lang auf der Tour spielen kann, dann habe ich am Ende alles richtig gemacht (lacht).
Wie kam es zu der Entscheidung, aufs College in die Staaten zu gehen?
Ein Freund von mir hat College-Tennis gespielt, so bin ich zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung gekommen. Während meines Abiturs habe ich dann ebenfalls einige Angebote von verschiedenen Unis in den USA erhalten. Ich war schon immer ein Amerika-Fan und liebe es, neue Länder zu entdecken. So bin ich mit meinem Vater für eine Woche in die USA gereist und habe mir drei Colleges angeschaut. Letztendlich habe ich mich für die USC in Los Angeles entschieden, dort habe ich mich sofort wohl gefühlt. Die USC hat außerdem ein sehr gutes Tennisteam. Für vier Jahre habe ich dann in Los Angeles studiert und nebenbei Tennis gespielt, das war eine tolle Zeit!
Haben Sie dort Erfahrungen sammeln können, die Ihnen auf der Profi-Tour weiterhelfen?
Zum einen spielt man sehr viele Matches in kurzer Zeit – oft unter widrigen Bedingungen – auf verschiedenen Belägen und immer in anderen Städten und Bundesstaaten. Dadurch gewinnt man eine gewisse Matchhärte, die einem später zugutekommt. Außerdem lernt man, mit Drucksituationen umzugehen. Bei den Meisterschaften spielt man schließlich nicht nur für sich, sondern für das ganze Team.
Was fehlt Ihnen im Vergleich zu einem Top 100-Spieler noch?
Mein Hauptfokus liegt derzeit auf der Physis, ich will schneller und robuster werden. Sascha Zverev stand kurz nach seinem Turniersieg in München schon wieder in Madrid und Rom auf dem Platz und hat Matches gewonnen. Da fehlt mir noch die Ausdauer und die Kontinuität in meinem Spiel. In den nächsten Jahren wird es wichtig sein, viele Turniere spielen zu können und trotzdem fit zu bleiben. Daran arbeiten wir sehr. Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, dann ist ein Platz unter den Top 100 der Welt möglich.
Wie sehen Ihr Trainingsalltag und Ihr Umfeld aus?
Seit Mai 2015 trainiere ich mit Lars Uebel – erst in München, dann an der Tennisbase in Oberhaching. Dort sind wir eine Trainingsgruppe von etwa zehn Spielern und mehreren Coaches, wobei Lars zusammen mit Lukas Wolf nach wie vor für mich zuständig ist. Ich fühle mich sehr wohl, habe meine eigene Wohnung und werde dort die nächsten Jahre erst einmal bleiben.
Begleitet auch Ihre Familie Sie zu den Turnieren?
Bei den BMW Open in München hat mein Vater mich besucht, das war allerdings eher die Ausnahme. Wenn ich in Stuttgart oder nahe meiner Heimat spiele, kommt meine Familie vorbei und unterstützt mich, ansonsten ist das eher schwierig. Wenn ich später größere Turniere spiele, kommen sie vielleicht öfter (lacht).
Es wurde in den vergangenen Wochen viel über Ihre Schwerhörigkeit geschrieben. Wie schlecht hören Sie wirklich?
Ich bin bereits von Geburt an schwerhörig. Ich höre allerdings genug, um am normalen Leben teilzunehmen. Manche Situationen sind etwas schwieriger als andere. Wenn jemand beispielsweise hinter mir steht, muss die Person mich vorher antippen, ansonsten bemerke ich das nicht. Sicherlich mache ich auch viel über das Lippenlesen, das erleichtert einiges. Bevor meine Schwerhörigkeit schlimmer wird, muss ich mir allerdings ein neues Hörgerät anschaffen. Die sind nur leider ziemlich teuer. Mein jetziges ist noch aus meiner College-Zeit (lacht).
Sind Sie damit auf dem Court eingeschränkt?
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Es ist auch mal ganz gut, nicht immer alles zu hören (lacht). Wenn ich zum Beispiel auf dem Platz stehe und viele Zuschauer unruhig sind und reinrufen, bekomme ich das gar nicht mit. Allerdings kann ich auch wichtige Spielanweisungen und Spielstände überhören. Meistens sage ich den Schiedsrichtern vorher Bescheid und sie sprechen dann etwas lauter.
Lee Duck-Hee ist ein taubstummer Tennisprofi aus Südkorea. Haben Sie ihn schon einmal getroffen?
Nicht nur das, ich habe letztes Jahr in China sogar gegen ihn gespielt. Er ist noch sehr jung und bereits ein toller Spieler. Es ist bemerkenswert, was er erreicht hat, obwohl er gar nichts hört. Ich stelle mir das schwierig vor, wenn man den Aufschlag nicht wahrnehmen kann, die Berührung des Balls mit der Saite nicht hört. Riesiger Respekt! Als wir gegeneinander spielten, habe ich versucht, nach dem Match mit ihm zu reden, aber er spricht leider kein Englisch und hat mich dann zu seinen Coaches geschickt. Ich denke, dass man uns nicht miteinander vergleichen kann. Ich bin durch meine Schwerhörigkeit im Tennis kaum eingeschränkt. Es ist eben eine gute Story, aber mehr auch nicht.
Vor etwa einem Jahr haben Sie gemeinsam mit Roger Federer trainiert. Was konnten Sie von Roger lernen?
Das hat mein Trainer Lars Uebel organisiert. Der kennt Rogers langjährigen Coach ziemlich gut. Als ich dann angefragt wurde, habe ich natürlich sofort zugesagt. Roger ist ein großes Vorbild für mich, diese Chance musste ich wahrnehmen! Ich bin für eine Woche zusammen mit Lars nach Dubai gereist. Die Trainingszeit mit Roger war sehr intensiv. Ich hatte andauernd diese Anspannung, mit ihm mithalten zu wollen. Es hat extrem viel Spaß gemacht und war eine weitere tolle Erfahrung für mich. Natürlich hat Roger mir auch ein paar Tipps gegeben...
Erzählen Sie!
Roger sagte mir, dass ich immer auf meine Zukunft achten soll. Wenn man schon in jungen Jahren mit dem Training anfängt, ist es sehr wichtig, auch Pausen zu machen. Die richtige Anzahl an Turnieren ist ein entscheidender Faktor. Selbst dann, wenn man unbedingt ein Turnier spielen möchte und einem wichtige Punkte fehlen, sollte man immer auf seinen Körper hören. Für Roger steht die Gesundheit an erster Stelle. Ich glaube, das wird von vielen anderen Spielern oft vergessen.
Sie haben auch mit Novak Djokovic trainiert. Was war anders als mit Roger - und was hat Ihnen Novak mit auf den Weg gegeben?
Dieser Kontakt ist auch über meinen Coach Lars Uebel zustande gekommen. Ich bin zusammen mit Maximilian Marterer für vier Tage nach Nizza geflogen. Das Training mit Novak war komplett anders. Bei Roger durfte man auch mal ein paar Bälle verschlagen, die Atmosphäre war sehr locker. Mit Novak waren es zwei Stunden Vollgas pur. Es war schon faszinierend, wie besessen und konzentriert er war. Der ganze Ablauf musste von vorne bis hinten komplett stimmen. Wir durften das Training nicht beenden, ehe er seine Vorhand genau dorthin gespielt hat, wo er sie haben wollte (lacht). Zum Schluss hat er uns auch noch ein paar Ratschläge gegeben. Er hat uns viel über seine Ernährung erzählt, die spielt in seinem Leben eine große Rolle. Es war eine tolle Erfahrung und Novak ist ein echt netter Typ. Eigentlich fehlen mir jetzt nur noch Rafael Nadal und Andy Murray…