Die ersten Tennisvereine wurden hierzulande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Englische Kurgäste brachten den Sport von der britischen Insel nach Deutschland. Sporthistoriker bezeichnen diese Vereine als snobistisch und elitär. 1876 fand in Bad Homburg das erste Turnier statt - gespielt wurde auf Rasen. 1892 wurde zum ersten Mal die deutsche Meisterschaft in Hamburg ausgetragen. Den Titel gewann Walter Bonne. Als der Deutsche Tennis Bund im Jahr 1902 gegründet wurde, waren es exakt 23 Vereine, die der Verband unter seinem Dach vereinte.
Seitdem hat sich das Image der Vereine gewaltig verändert. Tennis ist zum Volkssport geworden und damit einher ging auch ein steiler Anstieg der Vereinszahlen. 1965 gab es in Deutschland gut 1.500 Tennisvereine, im Jahr 1980 waren es bereits 6.100. In den achtziger Jahren gab es noch einmal einen deutlichen Schub: Bis 1990 erhöhte sich die Anzahl der Vereine auf 9.176 - das bedeutet eine Zunahme von über 50 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts.
1994 wurde erstmals in der Geschichte des DTB die Anzahl von 10.000 Vereinen überschritten. Seit 1999 ist erstmals eine leicht rückläufige Entwicklung aufgetreten. Während es im Jahr 1998 noch 10.305 Vereine gab, waren es in 2006 erstmals wieder weniger als 10.000, nämlich 9.945. Ein Teil dieser sonst positiven Vereinsentwicklung der letzten Jahre ist begründet durch den Beitritt des ostdeutschen DTV zum DTB. In der Bestandserhebung von 1991 tauchten diese rund 360 Vereine erstmals in der Statistik des DTB auf. Gemessen an den Zahlen der alten Bundesländer ist die Anzahl der Tennisvereine in den neuen Bundesländern bisher noch vergleichsweise gering.
Die inzwischen 8.731 Tennisvereine in Deutschland sind in 17 Landesverbänden organisiert. Die 17 Landesverbände sind ihrerseits die Mitglieder des DTB. Erwartungsgemäß stellt der mitgliederstärkste Landesverband Bayern im Jahr 2023 mit 1.965 auch anteilig die meisten Vereine in der Statistik.